Auch ich in Arkadien ...
Mit Wagner und Waiblinger in Italien

Alle Gedichte, Briefe und Texte stammen - wenn nicht anders angegeben - von Wilhelm Waiblinger.
Außerdem erklingen - in der Reihenfolge ihres Erscheinens - folgende Musikstücke und Lieder:

Vincenzo Colla Duo pour Flûte et Guitarre (ca. 1812) Moderato
Henry Koehler Ariette Favoritte par Righini avec Variations pour la Flûte seul et Guitarre

Wer ist glücklicher als ich? Niemand unter Gottes Sonne.
Welche Freude, welche Wonne, liebes Mädchen, strömt auf mich!

Fürsten mögen Fürsten sein; nimmer werd ich sie beneiden:
es sind gegen meine Freuden ihre Freuden viel zu klein.

Ohne stolzen Selbstbetrug, ohne Hoheit, Prunk und Ehre
(Sachen, die ich nicht begehre), ist mein Mädchen mir genug.

Küsst sie mich, und schenkt mir ein, o! so bin ich mehr als König:
alle Kronen sind zu wenig gegen Mädchen, gegen Wein.

Lächelt sie mich freundlich an, reicht mir zärtlich meinen Becher,
heißt mich scherzend ihren Zecher: o dies reißt mich himmelan.

Sinkt sie gar an meine Brust, weint vor Freuden gar die Süße,
und erwidert meine Küsse: welche namenlose Lust.

(Die Strophen 3 - 6 stammen aus "Mildheimisches Liederbuch von acht hundert lustigen und ernsthaften Gesängen ... gesammelt ... von Rudolph Zacharias Becker, Gotha 1815")


Francesco Molino Duo op. 16, 3
Andantino amoroso - Allegretto grazioso
Joseph Küffner Potpourri pour Flute ou Violon et Guitare sur des Themes favoris de l' opera La Muette de Portici (Die Stumme von Portici)

Die Oper von Daniel-François-Esprit Auber erlebte im Februar 1829 ihre Uraufführung in Paris - wo es bereits zu Unruhen kam. Ort der Handlung ist ein Küstendorf im König-reich Neapel; Titelfigur ist das stumme Fischermädchen Fenella.
Die Stumme von Portici ging wegen ihres offenkundig umstürzlerischen Potenzials in die Geschichte ein: Direkt nach der Brüsseler Erstaufführung im August 1830 zog das Publikum aus dem Theater hinaus und schloss sich einer Demonstration von Arbeitern an, die zufällig vorbei kam. Auch Einheiten der Bürgerwehr stießen zu der Menschenmenge. Gemeinsam stürmte man den Justizpalast, verschiedene Verwaltungsgebäude und den Sitz einer regierungsfreundlichen Zeitung.
Diese Revolution führte schließlich zur Unabhängigkeit Belgiens von den Niederlanden.


Johann Amon An den Tod.
Mit Begleitung einer obligaten Flöte und Piano-Forte, oder Guittarre

Lass einmal die Sense blinken, trauter Herzensfreund! Lass den bleichen Jüngling sinken, der genug geweint. Sieh nur meine Augenlider, wie so matt und krank! Gram und kummervolle Lieder seufzet mein Gesang.

Ach! und wieviel tausend Tränen sind bei Nacht mein Los. Tränen, die sich stündlich sehnen nach der Erden Schoß. Darum lass die Sense blinken, trauter Herzensfreund! Lass, o lass den Jüngling sinken, der genug geweint.

Kömmt die Freundin zu dem Grabe, die den Jammer kennt, den ich ausgestanden habe, und mir Ruhe gönnt; o so soll von jenen Höhen, wenn ihr Auge bricht, ihr mein Geist entgegen wehen: Ach! vergiss mein nicht!




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